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1. Geschichte des Mittelalters - S. 6

1861 - Freiburg : Herder
6 Geschichte des Mittelalters. die Feiglinge und Bösewichter sammelt Hela in ihre schauerlichen Räume. Das Welt- 8 12. Doch währt diese Weltordnung nicht ewig, einmal kommt enve. Ende; vorher gehen drei Winter ohne Sommer, drei Jahre voll Krieges; Brüder bekämpfen sich, Verwandte zerreißen die Bande des Bluts; es ist die Zeit der Eidbrüche, des Beils, des Schwerts, der Stürme, des Mordes, des Schildekrachens. Dann werden die Feinde der Äsen los, sie ziehen gegen Asgard; Odin, die Äsen und die Helden der Walhalla ihnen entgegen; es erfolgt ein Kampf, in welchem sich alle gegenseitig vernichten. Die Welt aber ist von Surturs Flammen ergriffen und versinkt in das Meer; doch entsteht sofort eine neue schönere Welt. Orte der § 13- Nach Tacitus hatten die Germanen eben so wenig Tempel Götterbilder, sondern nur heilige Stätten in Wäldern, wo sie den e rung. Opfer und Verehrung darbrachten; dies ist jedoch nur theil- weise richtig, denn es gab auch einzelne Tempel und Bilder. Die Feste, die in den Sommer und das Frühjahr fielen, wurden im Freien mit Opferflammen, Reigen und Schmaus gefeiert, woran noch heute manches erinnert (der Funkensonntag, die Ostereier, der Hahnentanz, die Johannisfeuer re.). Priefier und § 14. Einen Priesterorden wie die gallischen Druiden gab es bei den Germanen zwar nicht, doch wurden die Opfer bei den Stammes- sesten auf den heiligen Stätten von Priestern dargebracht; diese er- forschten auch den Willen der Götter, z. B. aus dem Wiehern heiliger Rosse, aus dem Opferblute, übten in den Volksversammlungen eine Art Strafgewalt und scheinen den edelsten Familien angehört zu haben. Die Opfer bestanden aus Früchten und Thieren, doch wurden auch Menschen- Menschen geopfert, namentlich gefangene Feinde. Indessen konnte opn' jeder Hausvater opfern und die Zukunft erforschen, denn es gab maunichfaltige Vorzeichen, indem Wolf, Rabe, Kuckuck, Adler rc. und andere Thiere in Beziehung zu Odin oder andern Göttern gedacht wurden, auch die Naturereignisse wie bei allen heidnischen Völkern als Vorbedeutung von Begebenheiten im Kreise des Menschenlebens auf- Gnind^dcr wurden. Die Germanen glaubten überdies, daß dem weiblichen Frauenver- Geschlechte die Gabe der Weissagung vorzugsweise zu Theil werde, khrunz. daher gab es in allen Stammen weissagende Frauen, von denen Weleda (Th. I. S. 189) am berühmtesten ist. 8 15. Tacitus beschreibt eine besondere Art die Zukunft zu er- forschen: der Hausvater oder Priester nimmt abgeschnittene Baum- zweige, bezeichnet sie mit Einschnitten und streut sie über ein weißes Tuch hin; hierauf hebt er unter Gebet einen Zweig nach dem andern auf und deutet sie nach den darauf befindlichen Zeichen. Diese Zeichen, glaubt Runenschrift, man, seien Runen, d. h. altgermanische Buchstaben gewesen (von Ruva, Geheimnis daher das noch heute gebräuchliche raunen); sie bestanden aus einzelnen Strichen, welche man auf einem senkrechten Grundstrich ge- wöhnlich in schiefer Richtung führte und wurden mit dem Worte benannt, dessen erster Buchstabe sie waren, z. B. Js (d. h. Eis) — i, Birke — b. Man hält die Runen für eine Nachbildung der phönikisch - griechischen Schrift, ist aber noch nicht ganz mit ihnen im Klaren; sie wurden nach der Einführung des Christenthums durch die lateinische Schrift ver-

2. Geschichte des Mittelalters - S. 10

1861 - Freiburg : Herder
10 Geschichte des Mittelalters. Kriege entstanden (;. B. bei den Cheruskern Armin und Segest, Armin und Jnguiomar; die Ermordung Armins, weil er eine könig- liche Gewalt ausübe). Die Unterhaltung eines Gefolges, das zudem bei seinem Herzoge nach Art der Helden bei Odin in Walhalla schmauste, verursachte einen großen Aufwand, besonders an Schlachtvieh und Getränke, daher solche Herren außerordentlich große Besitzungen gehabt haben müssen. Hörige. § 26. Unter dem Schutze der Adeligen standen wahrscheinlich die Hörigen (liberti bei Tacitus), welche persönlich frei lebten, auch Vermögen besitzen konnten, wohl auch kriegspflichtig waren, aber in der Gemeinde keine Stimme hatten und vor Gericht durch einen vollberech- tigten Mann (Adeligen) vertreten wurden, dem sie dafür Abgaben und wahrscheinlich auch Dienste leisteten. Leibeigene. § 27. Den untersten Stand bildeten die Leibeigenen (861vi), welche Eigenthum eines Herrn waren und nur von ihm Schutz und Le- bensunterhalt erhielten. Sie dienten theils am Hofe ihres Herrn als Handwerker, Hirten, Bauern re., oder sie hausten mit ihrer Familie auf einem von dem Herrn angewiesenen Grundstücke, von dessen Er- trag sie bestimmte Theile entrichteten; ihr Loos war also beträchtlich besser als das der römischen Haus- und Landsklaven. Die Leibeigenen waren zahlreich und sicher dem geringsten Theile nach germanischen Ursprungs; der Umstand, daß die Germanen wenigstens im Süden keltische Völkerschaften überwältigten, welche ihnen an Kultur voraus waren, sowie verschiedene keltische Worte (z. B. Mark, Karren rc.), die in der deutschen Sprache unstreitig vorhanden sind, berechtigen zu der Annahme, daß die Leibeigenen der Germanen zu einem nicht gerin- gen Theile keltischer Abkunft waren. Die Angriffe der Germanen auf das römische Reich. Diccimbern § 28. Die ersten Germanen, denen die Römer begegneten, waren und Teilte- fct'e Cimb ern und Teutonen, welche sich neue Wohnsitze erobern ncn’ wollten; da sie von der Ostsee bis in die norischen Alpen, von da bis an die Pyrenäen und die Schelde vordrangen, endlich mit dem einen Schwarme an den Mündungen der Rhone, mit dem andern aus dem tyrolischen Gebirge hervorbrechend an Etsch und Po erschienen, also Germanien und Gallien, das centrale Europa, nach jeder Richtung durchzogen, so müssen sie eine gewaltige Bewegung unter den germa- nischen und keltischen Völkern verursacht haben. Sie wurden von den Römern vertilgt, aber etwa 50 Jahre später treffen wir abermals Ariovist in Germanen jenseits des Rheins, nämlich die Schaaren des Ariovist, Gallien, dxr die vereinigten gallischen Völker besiegt hatte und im Begriffe war ganz Gallien zu erobern und der germanischen Einwanderung zu über- lassen; er unterlag aber der Kriegskunst des großen Cäsar und Gallien wurde römisch anstatt germanisch. Der Rhein wurde jetzt die westliche Gränze Germaniens, durch Augustus die Donau die südliche; er und seine Nachfolger bis Hadrian zogen von Vindobona bis Castra Urfadjen und vetera eine Kette von festen Städten, Lagern, Kastellen und Schanzen, Erfolge der gegen welche die Germanen lange nichts vermochten. m""»Ger- § 29. Um das Jahr 100 n. Chr. waren die Germanen der am 6mmam.n' weitesten vorgeschobene Theil der Barbarenwelt, die sich der alten Knl-

3. Geschichte des Mittelalters - S. 11

1861 - Freiburg : Herder
Die Germanen. li turwelt gegenüber lagerte und sich von der Mandschurei bis an den Rhein erstreckte. China litt durch die fortwährenden Angriffe der No- maden des centralen Hochasiens, daher wurde unter der Dynastie Tsin schon im 3. Jahrhundert v. Chr. die gewaltige Mauer angelegt, die als die chinesische unter den sogenannten Weltwundern ihren Platz ein- uimmt. Indien war gegen Centralasien durch das Gebirge Himalaia geschützt, die Skythen jedoch, die auch das griechisch-baktrische Reich zerstörten, drangen in das Thal des Indus ein (daher Jndoskythen), gingen jedoch sehr frühe, wie es scheint, in der einheimischen Bevöl- kerung auf (Th. I. S. 118). Das arische Hochland schützten die Saffaniden, welche auch Baktrien wieder eroberten und die altpersische Gränze gegen Turan (Th. l. S. 45) wieder herstellten, ebenso Vor- derasien, wo sie die Thore des Kaukasus bewachten. Die europäische Kulturwelt (die klassische, griechisch-römische) vertheidigten die Römer von der Donaumündung bis zur Rheinmündung, einer Strecke von mehr als 300 Meilen. Gegen diese stürmten die Germanen um so heftiger an, je mehr sie selbst von Osten her gedrängt wurden; denn ihnen folgten auf der ganzen Breite vom baltischen bis zum schwarzen Meere die slavisch en (sarmatischen) Völker, welche fast ausschließlich von Viehzucht lebten, unter Zelten und gedeckten Karren hauöten, und deßwegen leicht und gerne auswanderten. Hinter den slavischen Völkern zogen asiatische Nomadenhorden gegen Westen, zuerst die mon- golischen Hunnen, später finnische und türkische Völker; daher drängten sich von der Wolga bis zum Rheine die Völker wie bei einem Seesturme eine Welle der anderen nachstürzt. Fast alle germanischen Stämme verlassen ihre Sitze und wandern südlich und westlich, alte berühmte Namen verschwinden gänzlich, z. B. Cherusker, Chatten, Hermunduren, Ouaden, Markomannen, und neue kommen auf, z. B. Frauken, Alemannen, Sachsen. Die Germanen öffneten sich endlich die Gränzen des römischen Reichs, nachdem dessen Kraft durch Bür- gerkriege und Sittenverderbniß vollends zu Grunde gerichtet war. Ganze deutsche Stämme wurden in den Gränzländern als Gäste (hospites) aus- genommen mit der Verpflichtung dieselben gegen andere Barbaren (ge- wöhnlich waren es Germanen) zu verteidigen ; andere nahmen mit offener Gewalt römischen Boden in Besitz, und noch ehe Odoaker den Romu- lus Augustulus entsetzt, waren die Länder des weströmischen Reichs in der Gewalt der Germanen. Diese treten jedoch keineswegs den Römern gegenüber als eine Nation auf, sondern sie bekämpfen einander im Gegentheile auf^das Feindseligste, und die Heere, mit welchen römische Feldherrn, z. B. Stilicho, die Germanen des Rhadagais vernichtete, waren größtentheils auch Germanen, der römische Feldherr selbst ein Germane (vergl. die Geschichte des römischen Cäsarenreiches). § 30. Es war demnach nicht Nationalhaß, was die Germanen in den letzten Zeiten des römischen Reiches zum Angriff auf dasselbe trieb, sondern wilde Kriegslust oder die Nothwendigkeit sich Wohn- plätze zu verschaffen. Der Name Rom, die Schöpfungen der römischen Kultur und die Majestät des Kaiserthums, welches fast übermenschliche Werke geschaffen hatte, machte auf die Barbaren einen gewaltigen Eindruck, der selbst dann noch sortdauerte, als Rom nicht mehr der Sitz eines Cäsaren war.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 34

1861 - Freiburg : Herder
34 Geschichte des Mittelalters. Schlacht mit einer größeren Macht, gegen welche Rodrigo bei Teres de la delafron- Frontera Schlacht und Leben verlor. Mit unbegreiflicher Schnellig- tera 7it* keit eroberten die Araber die ganze ^>albinsel bis auf das baskische und asturische Gebirge, wo Don Pelayo (Pelagius), ein Held aus dem königlichen Geschlechte, und Don Pedro sich gegen alle Angriffe hielten. Aus Afrika und bis aus Syrien wanderten viele tausend mohammedanische Familien nach Spanien, das sie mit einer Sorgfalt und Kunst anbauten, die sich bei ihnen als Erbe aus alter syrischer und panischer Zeit erhalten hatte, welches Erbe nicht von den Arabern, sondern erst von den Türken vernichtet wurde. La>;ed.chri- § 97. Natürlich verloren die Christen in Spanien den besten Bo- nnter'd^Ara- wurden der Besteuerung unterworfen und mußten sich entehrende Be- berherrschaft. schränkungen gefallen lassen, z. B. die Kreuze von den Kirchen abzunehmen, keine Glocke zu lauten re, im übrigen aber wurden sie milde behandelt. Ihnen wurden die Juden gleichgestellt, welche in Spanien sehr zahlreich lebten und großen Reichthum sowie blühende Schulen besaßen. Vor dem Einfalle der Araber waren sie von den Westgothen bedrückt worden, daher leisteten sie der Eroberung durch die Mohammedaner Vorschub, wodurch der Haß der besiegten und unterworfenen Christen gesteigert wurde. Hie Mohammedaner an der Loire. Schlacht bei Tours (732 n. Chr.) § 98. Die Araber (oder Mauren, wie sie von den Spaniern aus leicht begreiflichem Grunde genannt wurden) drangen 720 und das Jahr darauf verwüstend bis Toulouse vor und obwohl sie von dem Herzog Eudo von Aquitanien zurückgeschlagen wurden, streiften sie 726 bis Bur- gund und 732 fielen sie mit einem gewaltigen Heere in Frankreich ein, während ihre Glaubensbrüder im Osten Konstantinopel angriffen. Die Aquitanier wurden besiegt, die Mohammedaner standen bereits an der Karl Mar-Loire, als Karl Martell, der Hausmeier des fränkischen Königs bei^ Toms Dietrich Iv., das Aufgebot der christlichen Germanen herbeiführte und 732 in einer Hauptschlacht zwischen Tours und Poitiers das feindliche Heer vernichtete, wodurch er der Retter des Christenthums in Europa wurde. (Martell d. h. Hammer wurde er zubenannt, wie einst Judas, der Retter Israels. Th. I. S. 167.) § 99. Die Araber erschienen jedoch noch manchmal im südlichen Frankreich, sie wurden sogar von den aquitanischen und burgundischen Großen herbeigerufen, die sich lieber mohammedanische als fränkische Oberherren hätten gefallen lassen, und Karl sowie sein Nachfolger fanden es nicht leicht, die von den Mohammedanern besetzten Städte, z. B. Narbonne, Karkassonne u. a. zu erobern. Ktur) der ©mmaijairn (750 n. Chr.). § 100. Wie Alis Geschlecht durch die Ommaijaden untergegangen war, so geschah diesen durch die Abbasiden, den Nachkommen von einem Oheime Mohammeds. Abul Abbas besiegte den Ehalifen Mer- man Ii., der auf der Flucht ermordet wurde, und der fürchterliche Abdallah, Oheim des Abbas, ermordete in Damaskus 90 Ommaija- den und hielt auf ihren Leichen ein Festmahl. Nur Abderrahman

5. Geschichte des Mittelalters - S. 90

1861 - Freiburg : Herder
90 Geschichte des Mittelalters. Freiheiten königlicher Vasallen fallen auch den Vasallen der geistlichen und weltlichen Herren zu; außerordentliche Steuern können nur mit Einwilligung des Parlaments (Reichstags) erhoben werden. Zehntes Kapitel. Die Kreuzzüge und die mittelalterliche Kultur. 8 269. Die Kreuzzüge sind die größte That des Mittel- alters und daher waren auch ihre Folgen von der tiefsten Bedeutung. Alle christlichen Nationen erhoben sich auf den Aufruf des Papstes, des gemeinschaftlichen geistlichen Oberhaupts, zum Kampfe gegen den Islam, der das Christenthum im Morgenlande vernichtet oder unterdrückt hatte und im Abendlande bedrohte. Zwar errang die Christenheit keinen vollständigen Sieg über den Islam, aber bei dem hohen Streben, das alle christlichen Nationen ergriffen hatte, entfesselten sich alle Kräfte und suchten das Feld ihrer Thätigkeit im Dienste jenes hohen Stre- bens, der Verherrlichung des christlichen Namens. Daher hoben sich sowohl die christlichen Völker als die Stände, in welche sie sich getheilt hatten, die Völker traten in den lebendigsten Wechselverkehr, es bildete sich eine europäisch-christliche Kunst und Wissenschaft heran, wie auf der anderen Seite das Ritterthum und innerhalb der Stadt- mauern der reiche, wehrhafte Bürgerstand. Her Ädcl und Las Uittcrwcjcn. § 270. Nach Karl dem Großen schwand die Zahl der freien Grundbesitzer mehr und mehr und zugleich wurde die schwere Reiterei der Hauptbestandtheil der Heere, daher konnten die ärmeren Freien nicht mehr in das Feld ziehen. In Folge dessen bildete sich ein eigener Stand aus denjenigen Freien, welche so viel Eigenthum besaßen oder so viel Gut zu Lehen trugen, daß sie den Heeresdienst zu Rosse thun konnten; sie heißen daher in den Urkunden „milites" (Soldaten) und nannten sich selbst von ihrem Kriegsdienst zu Rosse „Ritter". Der Sohn eines Ritters erhielt durch seine Geburt das Lehenrecht, während Bauern und Bürger dasselbe thatsächlich verloren, weil sie nicht regelmäßig und nicht zu Rosse Kriegsdienste leisteten. Nach der Weise des Mittelalters bildeten die Ritter eine Genossen- schaft, in welcher die Berechtigten feierlich ausgenommen wurden. Als Muster galt die französische Ritterschaft, deren Regeln und Gebräuche auch von den Rittern anderer Nationen angenommen wurden, so daß eine europäische ritterliche Kameradschaft entstand, die ihre Rechte jedem einzelnen wahrte. § 271. Wer als Ritter ausgenommen werden wollte, mußte zuerst seine Ritterbürtigkeit Nachweisen (der Kaiser konnte sie jedem verleihen), sowie daß er ritterliche Waffenübung und Sitte erlernt habe. Dann bereitete er sich vor durch Gebet, Fasten, Beichte und Kommunion, ge- lobte täglich die Messe zu hören, für den christlichen Glauben zu streiten,

6. Geschichte des Mittelalters - S. 92

1861 - Freiburg : Herder
92 Geschichte des Mittelalters. § 275. Die Deutschritter begannen unter ihrem Hochmeister, Hermann von Salza, den Kaiser Friedrich Ii. in den Reichsfürsten- stand erhob, die Eroberung des noch heidnischen Preußen und vollen- deten sie nach 53jährigem blutigem Kriege. Ein anderer Ritterorden, die Schwertbrüder, 1202 in Livland gestiftet, der stch mit dem Deutsch- orden vereinigte (1237) unterwarf Esthland, Livland und Kur- 1410. land. Durch die unglückliche Schlacht bei Tannenberg gerieth der Deutschorden unter polnische Oberlehensherrlichkeit, 1525 schloß sich ^er Großmeister Albrecht von Brandenburg der Reformation an Preußen, und machte Preußen zu einem Erblande; auch in den drei andern Ostseeländern machte die Ritterschaft aus den Ordenslehen Erbgüter und ging im 18. Jahrhundert in Rußland auf. Im anderen Deutsch- land verlor der Orden seine Güter durch die französische Revolution und Napoleon und ist nur noch in Oesterreich erhalten. Wie ritterliche Poesie oder der Minnesang. § 270. Das ganze Wesen des Ritterthums in seiner Blüte wie in seiner spätern Entartung spiegelt sich in einer eigenthümlichen poeti- schen Literatur ab, deren Träger und Pfleger Ritter und Höfe, deren Stoffe ritterliche Thaten und Tugenden waren. Diese ritterliche oder Hoffsche Dichtung trat als Kunstpoesie im Gegensätze zur Volks- dichtung auf, am frühesten in Südfrankreich und im nordöstlichen Spa- nien (troubadours). In Nordfrankreich und England wurde vorzugs- weise die ritterliche Heldendichtung gepflegt, welche ihren Stoff aus dem Sagenkreise Karls des Großen, des walisischen Hclden- königs Artus (Arthur) und des hl. Grals (nach der Legende die Schüssel des hl. Abendmahles) nahm, oder Helden aus der heidnischen Vorzeit wie Alexander den Großen und Aeneas zu christlichen Rittern umschuf. In Deutschland trieb sie zur Zeit der Hohenstaufen ihre schönste Blüte in Heinrich von Veldegge, Wolfram von Eschenbach, Hartmann von der Au, Walter von der Vo- gelweide, Konrad von Würzburg und Gottfried von Straßburg; die Namen der Dichter des Liedes „der Nibelungen" und „der Gudrun" sind unbekannt, sie lebten jedoch in dieser Zeit. (Man kennt etwa 160 Namen von Minnesängern.) Die Bürger. § 277. Die Kreuzzüge brachten das Abendland und Morgenland Handel, in einen lebhaften Handelsverkehr; denn der Krieg wurde durch Waffenstillstände unterbrochen und die verschiedenen mohammedanischen Reiche waren selten gleichzeitig mit den Christen im Kampfe. Den größten Nutzen hatten die italienischen Seestädte, besonders Venedig, Genua und Pisa, welche den größten Theil Europas mit den Er- zeugnissen des Morgenlandes versorgten und die Ausfuhr dahin ver- mittelten, die hauptsächlich in Leinwand und Pelzwaaren bestand. Mit den Italienern verkehrten zunächst die süddeutschen Städte: Augs- burg, Ulm, Lindau, Konstanz, Regensburg, Wien rc. und versorgten die norddeutschen, welche wieder nach England, die skandi- navischen Länder, Polen und Rußland verkehrten. Die Kaufleute bil- Die Hansen, deten geschlossene Verbindungen, welche im allgemeinen Hansen

7. Geschichte des Mittelalters - S. 46

1861 - Freiburg : Herder
46 Geschichte des Mittelalters. Gallien das Rhonethal bis zum Genfersee, den Länderstreifen zwischen Saone, Maas und Schelde einerseits und dem Rheine andererseits, diesseits des Rheins Friesland. Ludwig erhielt das Land ostwärts von dem Rheine, auf dem westlichen Rheinufer die Bisthümer Mainz, Worms und Speyer, den nordwestlichen Theil von Helvetien und Rhä- tien; Karl endlich bekam den von Lothars Besitzungen westwärts ge- legenen Theil des Reiches, mußte aber noch längere Zeit mit Pipin von Aquitanien, welchen seine Oheime ausschloßen, um den Besitz kämpfen. § 140. Ludwig erhielt später den Beinamen „der Deutsche", weil man annahm, der Berdener Vertrag habe die Romanen und Deutschen (welche Bezeichnung noch immer keine politische ist) getrennt; allein dies ist augenscheinlich unrichtig, auch wurde durch den Vertrag Karls des Großen Reich keineswegs dauernd aufgelöst, denn das ge- genseitige Erbrecht der karolingischen Dynastien bestand fort, daher begegnen wir später neuen Theilungen und Wiedervereinigungen, aber auch endlosen Kriegen. Iie lotharingisch-italienischen Karolinger (840—875 n. Ehr.). § 141. Lothar I. zeigte sich nach 843 genügsamer, wohl haupt- sächlich deßwegen, weil die Normannen und Mohammedaner ihn hinlänglich beschäftigten. Die Normannen hatte er selbst nach Walcheren gerufen und nach dem Vertrage von Verden verheerten sie seine Länder eben so wie die seiner Brüder. Nach Unteritalien rief die Mohammedaner der Krieg des Herzogs von Benevent mit den Griechen (Byzantinern) um Neapel. Sie kamen sowohl aus Sicilien als aus Spanien herbei, eroberten Bari und Tarent und setzten sich im kalabrischcn Gebirge fest. Im Jahr 846 streiften sie bis vor Rom, 849 jedoch wurde ihre Flotte vor Ostia von den Schiffen des Papstes, Neapels, Amalsis und Gaötas geschlagen und ihre Festungen darauf von Ludwig, dem Sohne Lothars, genommen. Dauernd gesichert wurde dadurch Unteritalien nicht, denn die tunesischen Araber eroberten von 828—878 Sicilien vollständig und bedrohten von dort das vor ihren Augen liegende italienische Festland. Lothar 1. zog sich, von seinem Gewissen geängstigt, in das Kloster Prüm (im Trier'schen) zurück, wo er 855 starb. § 142. Seine drei Söhne: Ludwig, Lothar Ii. und Karl theilten das väterliche Reich; Karl starb 863 kinderlos, Lothar 869, und sein Land (nach ihm Lotharingien genannt) theilten Karl der Kahle und Ludwig der Deutsche so mit einander, daß die Gränzlinie zwischen der Mosel und Maas hinlief, von Lüttich an aber der Maas folgte. Der berechtigte Erbe, welcher den Kaisertitel als Ludwig Ii. trug, konnte sein Recht nicht geltend machen und starb 875 ohne männliche Nachkommen, wodurch Italien der Zankapfel der transalpinischen Ka- rolinger wurde. Die ivestsränkischcn (französischen) Karolinger (843—987 n. Lhr.). Karl der § 143. Karl der Kahle liebte die Gelehrsamkeit, war aber treu- Kahle reg. und ländergierig wie seine Brüder und ohne allen kriegerischen Muth. 840-877. Aquitanien und Halblotharingien hatte er glücklich errafft und als Lud- 875. wig Ii. in Italien starb, eilte er dahin, ließ sich zum Kaiser krönen

8. Geschichte des Mittelalters - S. 62

1861 - Freiburg : Herder
62 Geschichte des Mittelalters. 972-997. allmälig gestatteten sie auch dem Christcnthum Eingang. Geisa wurde durch seine Gemahlin Sarolta für dasselbe günstig gestimmt 997-1038. und sein Sohn Stephan der Heilige führte es als Staatsre- ligion ein. Eine Empörung dämpfte er mit Waffengewalt, gründete Bisthümer, Kirchen und Klöster, theilte Ungarn in Ko mit ate und führte eine Gerichtsordnung ein. Von Kaiser und Papst erhielt er im Jahr 1000 die königliche Krone, eroberte 1002 Siebenbürgen und schlug 1003 die Bulgaren und Petschenegen zurück. Mit Otto Iii. und Heinrich Ii., dessen fromme Schwester Gisela seine Gemahlin war, stand er in dem besten Einvernehmen, mit Konrad Ii. aber gerieth er in einen kurzen nichts entscheidenden Krieg. 8 190. Stephans Neffe und Nachfolger, Peter, wurde vertrie- den und fand bei dem Markgrafen Albrecht von Oesterreich Ausnahme, was zu einem Einfalle der Ungarn und zu einem Kriege mit Heinrich Iii. führte. Dieser erzwang 1043 die Abtretung des Landstrichs bis zur Leitha, erfocht in dem schon im nächsten Jahre wieder ausgebrochenen Kriege einen großen Sieg an der Raab und setzte Petern zu Stuhl- weißenburg zum König ein, wofür ihm dieser als Oberherrn hul- digte. Doch Peter wurde abermals gestürzt und Andreas I., der Enkel eines Bruders von Stephan, zum König erhoben. Zwei neue V Feldzüge überzeugten jedoch den Kaiser von der Unmöglichkeit eine Oberherrschaft über Ungarn zu behaupten, daher nahm er den durch Cb ist i, Papst Leo Ix. vermittelten Frieden an. sierung von In Ungarn folgten noch viele einheimische Kriege, bis Ladislaus I. Äroatienund (Wladislaw) die Herrschaft errang; er eroberte auch Kroatien und Torfu™ Slavonien und führte in diesen Ländern das Christenthum ein. 1095' Heinrich Iii. in Italien (1046—1047). § 191. Italien war um diese Zeit mehr als je der Schauplatz wüthender Parteikämpfe und der päpstliche Stuhl der Siegespreis; daher war Heinrichs Römerfahrt (so hieß der Zug des deutschen Königs nach Italien und Rom zur Kaiserkrönung) auch den Italienern willkommen und er ernannte auf das Verlangen der Römer, der Geistlichkeit und des Volks einen Papst in der Person des Bischofs Suitger von Bam- berg, welcher als Klemens Ii. Heinrichen krönte, aber schon im fol- genden Jahre starb. Ein zweiter von dem Kaiser ernannter Papst starb wenige Tage nach seiner Ankunft in Rom, worauf Heinrich seinen Verwandten, den allgemein verehrten Bischof Bruno von Tüll, auf den päpstlichen Stuhl erhob, der als Leo Ix. sein Amt ruhmvoll verwaltete. Die Normannenherrschaft in Unteritalien. 8 192. Von den französischen Normannen gingen viele in fremde Dienste, weil die nachgebornen Söhne keinen Antheil an dem untheil- baren Allode bekamen und daher ihr Glück nur mit den Waffen suchen konnten. In Unter Italien behaupteten sich noch einige longobardi- sche und griechische Fürsten, z. B. von Benevent, Neapel, Sa- lerno, Amalfi, gegen die Angriffe der Saracenen und nahmen nor- mannische Krieger in ihren Sold, welche durch ihre gewaltige Körper- kraft und ihren unbändigen Muth die Saracenen mit Schrecken erfüllten. Als ihnen nach griechischer Gewohnheit nicht Wort gehalten wurde,

9. Geschichte des Mittelalters - S. uncounted

1861 - Freiburg : Herder
Uebersichts-Tñbelle zu der Weltgeschichte im Ueberblick von Dr. I Bumüller. Geschichte -es Mittelalters. I. Kultur. Christus. £50 300 600 ■700 800 900 Im byzantinischen Reiche dauert die Cäsarenherrschaft fort und macht die selbständige Entwicklung der Kirche unmöglich, im Abendlande werden die Germanen zu den Hauptträgern der Kultur des Mittelalters. Kassiodor. Boethius. Der Aria Irland: St. Patricius. Das Kloster Bangor. Jornandes. Gregor von Tours. Isidor. Remigius von Rheims. Fridolin, später Willibrord, Willibald, Emmeran, Wendelin, Kolumban, Sigbert, Gall u. a. Benedikt von Nursia geb. 529. Corpus juris romani, die folgenreichste Hinterlassenschaft des altrömischen Geistes. Sophienkirche. G u r o p a. Die aus der Völkerwanderung hervorgehenden deutschen Reiche und Vorbcrcitungszeit für das römische Reich deutscher Ration. Im ehemaligen weströmischen Reich. Wcstgothisches Reich (Athaulf, Wallia) zu beiden Seiten der Pyrenäen. In Spanien Vandalen (Andalusien), Alanen (Katalonien) und Sueven. König Eurich erobert Gallien bis zur Rhone und Loire. Ostgothen unter ihrem Heldenkönig Theodorich (Dietrich von Bern) gewinnen ganz Italien (493). Hauptstadt Ravenna. Burgunder seit 400 vom Elsaß bis zum Mittelmeer zu beiden Seiten des Jura (Genf, Lyon). Die nach Britannien gedrungenen Angelsachsen (449) gründen 7 kleine Königreiche, zu Einem ver- einigt erst 827. nismus. Theodorich st. 526 nach einer 33jährigen Regierung. Frankenreich in Gallien. Chlodewig (481—511). Er schlägt nach dem Sieg beisoissons seinen Sitz zu Paris auf (486), be- siegt die Thüringer und 496 die Alemannen, wird katholischer Christ und läßt den Westgothen nach der Schlacht bei Poitiers (507) diesseits der Pyrenäen nur noch die Languedok. Chlodewigs Söhne theilen das Reich und erobern Burgund. Die Merovinger. Australien und Neustrien. Das Reich der Ostgothen wird von Justinians Feldherren, Belisar und Narses, mit Hilfe der Ita- liener zerstört. Italien wird oströmische Provinz 553. Die Longobarden erobern unter Alboin 568 Italien bis auf das Exarchat (Rom, Ravenna). Au. tharis (584-590). Agilulf. Adelwald. Einrichtung der neuen Reiche. Königthum, Adel, Freie und Dienstbare. Feudaldienst, ministeriales. März- und Maifelder. Landeseintheilung. Gerichts- und Kriegs- wesen. Das Reich der Westgothen in Gallien und Spanien (419—711). Die Longobarden werden seit Autharis allmälig Katholiken. Unter König Rekkared (586—601) werden die Westgothen katholisch, wodurch Gothen und Römer zur spanischen Nation verschmelzen. Augustin in Eng- land. Mildes Gesetzbuch der Longobarden. Der Koran. Der heilige Krieg (Dschad) der Mohammedaner. Germanische Barbarei und römische Verbildung erzeugen zusammen rohe Sittenzustände, welche die Kirche nur langsam zu brechen vermag. Ver- weltlichung des Klerus durch Vergebung von Pfründen an tapfere und vornehme Franken. , Spanien von arabischen Kolonisten vortrefflich angebaut (Gegend um Va- lencia). | Der Islam bedroht das Christenthum. Papst Gregor d. G. (servus servorum Ilei) st. 605. Der Frankenkonig Dagobert macht in Alemannien Ordnung (st. 638). Emporkommen der frankischen Hausmeier. Hausmeier (major«« domus) aus der Familie der Pipine. Pipin I. von Landen. Pipin 11. von Heristal erkampft Vereinigung der austrasischen und neustrischen Hausmeierwurde und fiir sein Haus Erblichkeit derselben. Dux et princeps Francorum. Schlacht bei Testri 687. Mittel- und Nordeuropa. In Deutschland wohnen die Aleman- nen im Süden, die Bayern vom Lech und in Tyrol bis zur Enns, die Sachsen vom Rhein bis zur Elbe, die Friesen bleiben an den Küsten der Nordsee, die Thüringer im Mittlern Deutschland. Slaven verbreiten sich von der Wolga über das Gebiet der Weichsel und Elbe bis zum Main. Dänen, Schweden, Norweger; heidnische Seeräuber. Finnische Stämme. Die Ungarn am Ural. Zeno I. der Jsaurier 474. Byzantinisches Reich. Justinian 527-565. Bulgaren und Awaren bedrängen das Reich, Slaven dringen bis in den Pe- lopennes (Morea) vor. 602 Aufstand des Phokas gegen den Kaiser Mauritius. Heraklius (610—641) besiegt die Perser nach schwerem Kampfe, wird aber schon von Mohammed zur Annahme des Is- lam aufgefordert. Bonisacius, der Apostel der Deutschen, errichtet viele Bisthümer unter dem Primate des mainzischen Stuhls und fördert dadurch die Verbindung der deutschen Stämme zu einer Nationalität; st. 755 als Märtyrer bei Dokkum. Beda venerabilis in England. Aufschwung arabischer Kultur seit 750. Medicin, Astronomie der Araber. Baukunst, Mathematik, Dichtkunst, Der Ausgang der Sachsenkriege entscheidet den Sieg des Chri- stenthums in Europa. Sächsische Bisthümer: Bremen, Halberstadt, Hildesheim, Minden, Münster, Osnabrück, Paderborn, Verden. Jeder Freie waffenpflichtig. Schulwesen, Gesang, deutsche Sprache, ebenso Wein-, Obst-, Garten- und Landbau durch Karl d. Gr. gefördert. Mönch Tancho in St. Gallen gießt Glocken. Die Araber greifen Europa an: Rhodus, Kypern, Malta, Sicilien (669), ganz Sardinien, Korsika, die Balearen theilweise arabisch. Nach Spanien gerufen, siegt Tarik bei Xeres de la Frontera 711, nur im asturischen Gebirg behauptet sich Don Pelayo (Pelagius), die Araber dringen über die Pyrenäen bis zur Loire, während Rom fort während bedroht ist und Konstantinopel 676 nur durch das griechische Feuer gerettet wird. Karl Martell rettet 732 in 7tägiger Schlacht zwischen Tours und Portiers die christlich-germanische Civilisation vor dem Islam. Pipin Iii. der Kleine wird König der Franken. Er regiert 752—768. Unabhängigkeit des Papstes von Konstantinopel und Bedrängniß durch die Longobarden. Pipin zieht dem Papste zu Hilfe gegen Aistulf. Entstehung des Kirchenstaates. Karl der Die Friesen werden zum Gehorsam, die Sachsen zur Entrichtung eines Tributes an die Franken gebracht. roste (768), Alleinregent der Franken seit 771. (Der deutsche Alexander.) 772 Erster Sachsenzug (Eresburg, Jrmensäule), 774 Absetzung des Lombardenkönigs Desiderius. Neuer Sachsen auf stand und 777 Unterwerfung zu Paderborn. 778 Spanien bis zum Ebro wird zur spanischen Mark (Ronceval). Neuer Sachsenzug (Witukin, Schlacht am Süntel, Hinrichtungen zu Verden an der Aller 787). Der Bayerherzog Thassilo unterworfen. Witukins Taufe. 793-804 Fortsetzung und Ende der Sachsenkriege. Dänen plündern die englischen Küsten. Karl d. Große begründet durch Siege über die Avaren die Ostmark (Oesterreich), durch Siege über Milzen und Sorben die Mark Brandenburg, und siedelt sla- vische Obotriten in Mecklenburg an. Idee einer christlichen Universalmonarchie (res publica cbristiana). Karls des Großen Kaiserkrönung durch Papst Leo 111. Missi dominici. Scabini. Sculthaizzo. Kapitularien. Terra dominica, mansi ingenui et serviles; boba. Die bilderstürmenden Kaiser (717 bis 842). Leo der Jsaurier. Siebentes ökumenisches Koncil zu Nikäa (Bilderverehrung) 787. Asie» und Astila. Das Vandalenreich in Nordafrika (429—534) durch Genserich. Verwüstungszug nach Rom 455. Justinian zerstört durch Belisar das Vandalenreich 534. Mohammed geb. 569 zu Mekka. Die Heldenzeit des Araberthums. Mohammed tritt gegen Vielgötterei auf und sucht in seiner Lehre Juden- und Christenthum dem arabischen Volksgeist zu unterwerfen. Hegyra (16. Juli 622). Die Schlacht bei Beder macht Mohammed zum Herrn von Mekka. Er stirbt 632. Eroberungen der mohammedan. Araber. Der Chalif Abubekr (632—634). Omar (634—644) dringt in Syrien ein, Jerusalem erfährt milde Behandlung, nur im Taurus und Libanon erwehren sich die christlichen Bergbewohner der mohammedanischen Begeisterung. 636 Aufhören des Reiches der Sassaniden (Khalid, Amru); der Mohammedanismus vernichtet die Religion Zoroasters und macht die Christen Asiens tributpflichtig. Der Islam durchdringt Nordafrika bis zum Mittelmeer (Karthago), es wird durch die Beduinen ein zweites Arabien. Ali, Schwiegersohn Mohammeds (Fatima), Chalif (655), ermordet 660. Die Ommaijaden 661—750. Spaltung der Moslemin in Schiiten und Sunniten. Gibraltar (Felsen des Tarik). (Hussein, Ali's Sohn, getödtet 681.) Die Abbasiden (Abul-Abbas und Abdallah) 750-1171. Bagdad. Abgesondertes Chalifat der Ommaijaden in Spanien durch Abderrahman (Hauptstadt Kordova 400,000 Einw.). mit Harun al Raschid (der Gerechte), Chalif zu Bagdad 786—808. d. Gr. durch Geschenke. Er und der Chakan der Hunnen ehren Karl Al Mamum ft. 833; erste Zeichen des Verfalls des Chalifats. Kirche. Einheit zwischen Kirche und Staat. Sammlung von Heldenliedern. Bauten. Alkuin und Eginhard. Paul Warnefried. Ansgar. Erzbisthum Hamburg 831. Cyrill und Methodius bekehren die Mähren. Klosterschulen. Das Trivium und Qua- Blüte des Klosters St. Gallen, drivium. Island entdeckt und christianisiert. Otfrieds Evangelienharmonie (870). Rhabanus Maurus. Walafried Strabo. Skotus Erigena. ! lugn y, gegründet 909, wird zur Leuchte der Christenheit und Muster vie- ler hundert ähnlicher Stiftungen. Ludwig der Fromme macht große Schenkungen an die Kirche Immunitäten. Milderung der Heerbannspflicht. Papst Gregor Iv. (827-844). 842 unter Michael Iii. Ende des Bilderftreites. Papst Leo V. 847-855, Benedikt Iii- 855-858; die Lüge von der Päpstin Johanna. Photius, der Patriarch, begründet das griechische Schisma; st. 891. 888—962 Schmachvolle Zeit des Papstthums in Folge italieni- scher Parteikämpfe und der Knechtung des hl. Stuhles durch Toskana und Spoleto. Römisches Reich deutscher Nation. Kaiser Karl d. Gr. bekriegt die Slaven in Böhmen und an der Elbe 805 und 806. Verliert seine Sohne Pipin 810, Karl 811. Er stirbt am 28. Januar 814 zu Aachen- Ludwig der Fromme (814—840). Karls Universalmonarchie zerfällt in Folge des altgermanischen Grundsatzes der Erbtheilung, der Geltend- machung der Nationalitäten und der Schwäche seiner Nachfolger. Ludwigs Kriege mit seinen Söhnen. Das Lugenfeld (833). Ludwig der Fromme stirbt 840. 843 Theilung des Reiches zu Verdun. Deutschland. Ludwig der Deutsche (bis 876). Vergleich zu Mersen 870. Bildung neuer Herzogthümer. Kleinburgund selbständig 879. Die Karolinger in: Italien. Lothar st. 855 im Kloster. Seine Söhne sterben kinderlos, der letz- te 875. Arnulf 887-899. Sieg über die Normannen an der Dyle 891. Kaiserkrönung 896. Ludwig das Kind, der letzte deutsche Karolinger, ft. 911. 885—887 Karl der Dicke, Alleinherrscher. Frankreich. Karl der Kahle st. 877. Ludwig der Stammler st. 879. Boso. Arelatisches (burgundi- sches) Königreich 879—1032. Karl der Dicke (Odo). Rudolf I., König von (dem trans- juranischen od. kleinen) Burgund. Karl der Einfältige ; d i e b e i d e n Burgund vereiniget 930; Ludwig Uebermeer, Lothar, Lud- wig der Faule (987). Hugo Kapet auf dem Thron; die letzten Karolinger sterben im Gefängniß. Das übrige Europa. See- und Raubfahrten der Normannen bis an die Küsten von Italien und Syrien. Slavenkönig Liutewit in Unterpannonien. Piast in Polen 850. Finnen und Slaven am baltischen Meer unterwerfen sich dem waringischen Stamm der Russen. 862 Rurtk in Nowgorod, der Gründer des russischen Reichs. Swätopluk gründet das großmährische Reich, st. 876;, es wird durch die vom Ural nach Pannonien eingewanderten Ungarn zerstört; Arpad 888. Die Norweger unter Harald Harfagr (868—875). Alfred d. G. wird (871—901) zum Karl d. G. Englands. Sieg über die Dänen bei Bratton Kastle 878. Leo Vi., der Philosoph, griech. Kaiser 886—911. Die übrigen Erdtheile. Zerfall des Chalifats. sen 850. Türken als Leibwache der Chali- Gunnbjörn der Norweger entdeckt Grönland 876.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 1

1861 - Freiburg : Herder
Zweites Buch. Geschichte des Mittelalters Einleitung. § 1. Mit der Absetzung des Romulus Augustulus durch Odoaker oder mit dem völligen Verschwinden des kaiserlichen Schattens im Abendlande wird gewöhnlich die Geschichte der alten Zeit geschloßen, denn obwohl die Völkerwanderung noch länger fortdauerte, so war doch die Zertrümmerung des römischen Weltreiches vollendet. Dieses hatte die alten Völker Italiens, Galliens, Spaniens, Britanniens, Helvetiens sowie der Lander zwischen Alpen und Donau, in ein einziges Volk, das römische, aufgelöst, das zuletzt alterschwach und erschöpft unter dem Drucke des kaiserlichen Despotismus dahin siechte, bis die Germanen Wcltge- die ihnen von der Vorsehung angewiesene Aufgabe — Europa zu Atmung verjüngen — erfüllten. Dies thaten sie, indem sie durch die Ver-des Germa- mischung mit der römischen Bevölkerung neue Nationen, die romani- nenthums. schen, in das Leben riefen, oder ihren germanischen Nationalcharakter bewahrend durch die Aufnahme der christlich-römischen Bildung aus der Barbarei sich erhoben. Die zweite Epoche der Weltgeschichte, das Mittel- alter, ist demnach vorzugsweise das Werk der Germanen, die sich deß- wegen als ebenbürtiges Volk an die Griechen und Römer anreihen. Erstes ñapitci. Die Germanen. Das Land der Germanen. 8 2. Die germanischen Stämme, welche auf dem linken Rheinufer Das römi- von dem Zusammenflüsse des Rheins und der Maas (Älosa) bis an die fd>c ®emct* Mosel (Mosella) und von der Mosel bis in das obere Elsaß wohnten, afcn' wurden schon von Cäsar bezwungen und dieses Gebiet später alö die Bumüllcr, Wcltg. Ii. 4
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